Überlastung der Tierheime nach Weihnachten und Neujahr

by Sabine Loh
Überlastung der Tierheime nach Weihnachten und Neujahr

Jedes Jahr wiederholt sich das gleiche Szenario: Nach den Feiertagen stehen Tierheime vor großen Herausforderungen. Tiere, die als Geschenke unter dem Weihnachtsbaum lagen, landen nur wenige Wochen später in den Einrichtungen. Doch warum passiert das und welche Auswirkungen hat es?

Ein Problem mit Tradition

Die Feiertage sind eine Zeit des Gebens und Schenkens. Haustiere wie Hunde, Katzen oder Kaninchen stehen dabei oft auf den Wunschlisten von Kindern und Erwachsenen. Was auf den ersten Blick wie ein liebevolles Geschenk wirkt, entpuppt sich jedoch schnell als Überforderung für die Beschenkten.

Unrealistische Erwartungen

Viele Menschen unterschätzen den Aufwand, der mit der Haltung eines Tieres einhergeht. Tiere benötigen nicht nur Futter und Wasser, sondern auch Zeit, Aufmerksamkeit und eine artgerechte Haltung. Gerade nach den Feiertagen, wenn der Alltag wieder beginnt, merken viele Familien, dass sie der Verantwortung nicht gewachsen sind.

Impulskäufe ohne Planung

Ein weiteres Problem sind unüberlegte Entscheidungen. In der Weihnachtszeit locken niedliche Bilder von Welpen oder Kätzchen in den sozialen Medien oder Anzeigenportalen. Spontane Käufe ohne vorherige Recherche oder Überlegung führen oft dazu, dass die Tiere schon nach kurzer Zeit wieder abgegeben werden.

Die Folgen für Tierheime

Die Tierheime erleben nach Weihnachten und Neujahr einen deutlichen Anstieg der Abgabetiere. Dies bringt zahlreiche Probleme mit sich, sowohl für die Tiere als auch für die Mitarbeiter der Einrichtungen.

Platz- und Ressourcenmangel

Viele Tierheime sind ohnehin das ganze Jahr über ausgelastet. Zusätzliche Tiere bedeuten, dass oft nicht genug Platz, Futter oder Personal zur Verfügung steht. Dies führt zu Stress für die Tiere, die in beengten Verhältnissen leben müssen, und für die Mitarbeiter, die die Situation bewältigen müssen.

Psychische Belastung für die Tiere

Für die Tiere selbst ist die Abgabe eine traumatische Erfahrung. Viele von ihnen wurden in kurzer Zeit aus mehreren Umgebungen gerissen. Sie müssen sich nicht nur an eine neue Umgebung anpassen, sondern auch mit der plötzlichen Trennung von ihren Besitzern klarkommen.

Was getan werden kann

Die Überlastung der Tierheime ist ein gesellschaftliches Problem, das nur durch Aufklärung und langfristige Veränderungen gelöst werden kann.

Verantwortungsvoller Umgang mit Tieren

Bevor man ein Tier adoptiert oder verschenkt, sollte man sich über dessen Bedürfnisse und die eigenen Möglichkeiten im Klaren sein. Haustiere sind keine Gegenstände, sondern Lebewesen, die ein Leben lang Pflege und Aufmerksamkeit benötigen.

Adoption statt Kauf

Wer sich ein Tier wünscht, sollte über eine Adoption aus dem Tierheim nachdenken. So gibt man einem bedürftigen Tier ein neues Zuhause und entlastet gleichzeitig die Einrichtungen.

Fazit

Die Überlastung der Tierheime nach Weihnachten und Neujahr ist ein wiederkehrendes Problem, das durch unüberlegte Entscheidungen und mangelnde Vorbereitung entsteht. Nur durch Aufklärung und einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren kann dieser Kreislauf durchbrochen werden. Haustiere sind keine kurzfristigen Geschenke, sondern lebenslange Begleiter.

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